Den eigenen Gefühlen Raum geben

03.07.2024

Heute möchte ich einen kleinen Impuls mit Dir teilen - eine Übung, die Dir dabei helfen kann, mit Deinen Gefühlen - vielleicht anders umzugehen als bisher. Vielleicht auch einen neuen Blick auf sie zu bekommen. 

Es ist eine kreative Übung. Du benötigst ein möglichst großes Blatt Papier (unsere Gefühle brauchen oft viel Raum) und Farben, die Du ganz intuitiv wählen kannst. 

Um einen Widerstand auf dem Blatt zu spüren, Resonanz zu erhalten, eignen sich Kreiden oder Ölkreiden besonders gut. Um Emotionen fließen zu lassen könntest Du Wasserfarben wählen, Acryl ist deckend, kraftvoll und kann gut über das Blatt "geschmiert" werden, vielleicht auch ohne Pinsel mit den Händen. - Schaue einfach, was sich für Dich in dem Moment stimmig anfühlt und vertraue Deiner Intuition. Es gibt kein richtig oder falsch, besser oder schlechter.

Wenn Du Dein Blatt vorbereitet hast - Du kannst es auf den Boden legen, auf eine Staffelei stellen oder an die Wand hängen, die Farben bereit stehen, dann kann es auch schon losgehen.

Vorab noch ein wichtiger Gedanke: Diese Übung ist prozessorientiert. Das heißt, der Fokus liegt nicht auf dem Ergebnis. Wie das Bild am Ende aussieht, ist nicht wichtig. Solche Gedanken würden den Fluss und Dich selbst beim Malen nur blockieren, da unbewusst sofort (be)wertende Gedanken mitschwingen. Und das ist ja gerade das, worum es bei dieser Übung nicht gehen soll. 

Es geht allein darum, dass Du Deine Gefühle wahrnimmst, sie beobachtest, ihnen erlaubst, da zu sein und ihnen auf dem Blatt den Raum gibst, den sie fordern. Spüre einmal, wo in Deinem Körper nimmst Du das Gefühl wahr? Wie fühlt es sich an? Welche Farbe(n) hat es? Versuche nicht durch Denken eine Antwort zu finden, sondern folge Deinem intuitiven Impuls. Nimm wahr. Was zeigt sich Dir gerade? Vielleicht hilft es Dir, die Augen beim Malen zu schließen, Dich allein auf das Gefühl zu konzentrieren, während Du Deine Hand wie von selbst über das Blatt gleiten lässt. Du kannst Deine Hand auch dabei beobachten. Lass sie einfach tun. Verändert sich Dein Gefühl während Du malst? Bleibt es gleich? Es gibt kein richtig oder falsch, kein besser oder schlechter. Nur das, was gerade im Moment ist und einfach wahrgenommen werden will. 

Wenn Du keinen neuen Impuls verspürst, kannst Du den Stift beiseite legen. Atme tief ein und aus. Stehe auf, lasse das Blatt los. 

Wie fühlst Du Dich? Vielleicht ist da eine Leichtigkeit, die Du wahrnimmst? Vielleicht eine innere Ruhe? Vielleicht fühlst Du auch, dass da noch etwas Bedrückendes ist? Gibt es noch etwas, das gerade seinen Ausdruck finden möchte? Raum benötigt? Fühle mal wie es wäre, noch etwas auf das Blatt zu malen. 

Hat sich Dein Gefühl durch diese Übung verändert? Allein dadurch, dass Du ihm Raum gegeben hast, es gefühlt und zugelassen hast, kann es sich verändern. Vielleicht kannst Du Dir bewusst machen, Gefühle kommen und gehen. Sie